Freitag, 1. Mai 2015

Huawei P8 im Test

Das Bild habe ich direkt nach der Präsentation im Hotelzimmer gemacht. /© GO2HUAWEI

Am 24. April 2015 fand in Düsseldorf das Huawei P8 Hands-On Event statt, zu dem ich eingeladen wurde. Natürlich bin ich dieser Einladung gefolgt. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Huawei-Team für den wundervollen Tag bedanken. Nach einem langen ereignisreichen, spannenden und spaßigen Tag wurde mir freundlicherweise das P8 zu Testzwecken überlassen. Ich nutze es als mein Hauptgerät und möchte euch mit diesem Testbericht meine Erfahrungen und Eindrücke mitteilen.


Bilder und Videos
YouTube: Huawei P8 Testbericht
Was steckt drin? Das Unboxing

Für die Verpackung des P8 haben sich die Designer von Huawei viel Mühe gegeben und Zeit genommen. Auf dem Event konnte ich in Erfahrung bringen, dass allein die Entwicklung der Verpackung ca. drei Monate gedauert hat. In meinen Augen ist es sehr beachtlich, dass sich Huawei hierfür so viel Zeit genommen hat. Auch an diesem Beispiel kann man gut erkennen, wie wichtig es für Huawei mittlerweile geworden ist, dass Ihre Produkte auch ansehnlich und hochwertig verarbeitet sind. Auch wenn es sich nur um die Verpackung handelt.


Das P8 versteckt sich hinter der Pappeschachtel. /© GO2HUAWEI

Nach dem Event ist vor dem Event. So erging es mir, als ich ungeduldig im Hotelzimmer ankam und das P8 voller Freude auspackte. Natürlich habe ich als Erstes Fotos geschossen, mit der weisen Voraussicht diese hier zu veröffentlichen. Um an das P8 zukommen, muss die Papphülle entfernt werden. Dabei schiebt man die Hülle nach links oder nach rechts. Ihr könnt die Verpackung auch senkrecht halten und die Kunststoffverpackung rausrutschen lassen. Zum Vorschein kommt, meiner Meinung nach eine der schönsten Verpackungen hervor, die ich bisher in den Händen halten konnte. Und das waren so einige. Die ganze Aufmachung erinnert an ein Buch, dass man aus einem Bücherregal heraus zieht. Stellt man mehrere P8 senkrecht nebeneinander auf, wird dies besonders deutlich. Und ich muss sagen, mir gefällt es. Schließlich lese ich jeden Tag von meinem Smartphone-Display ab.


Designschmuckstück. Die Verpackung aus durchsichtigem Kunststoff. /© GO2HUAWEI



In meinem Fall ist die Verpackung in schwarz-transparent gehalten. Man kann das P8 im geschlossenen Zustand sehr gut erkennen. Ob sich die Verpackungen hinsichtlich der Aufmachung an den Farben der Geräte orientieren, kann ich derzeit nicht mitteilen, da ich die Variante in gold/weis, Huawei nennt dies Mystic Champagne erhalten habe. Nachdem ich den Deckel entferne, zeigt sich das P8 in einer senkrechten Position. Man benötigt lediglich zwei finger, um das Gerät zu packen und aus dem Schlitz zu ziehen.

Das Highlight zeigt sich. /© GO2HUAWEI

Ein weiterer Deckel verdeckt das Zubehör, dass sich aus einem qualitativ besseren Headset, Netzteil mit microUSB-Daten bzw. Ladekabel und einem SIM Eject Tool zum Entfernen des SIM-Karten (nano-SIM) bzw. microSD-Karten (bis zu 128 GB) Schlitten zusammensetzt.

Der übliche Papierkram fehlt. /© GO2HUAWEI



Die Kopfhörer wurden neu designed und haben jetzt eine ovale Form. Wichtiger als das Aussehen, ist die Qualität und hier hat Huawei ebenfalls deutlich nachgebessert. Lieder klingen klar und haben für mich einen ausreichenden Bass. Sie sind sehr angenehm zu tragen und stören auch nicht nach längerem Musikgenuss. Durch das Material sind sie leicht rutschig. Wenn man damit aber kein Sport machen will, wie z. B. Jogging dann wird dies einen kaum stören. Daumen hoch!


Das Huawei Ascend P8

Liegt gut in der Hand. /© GO2HUAWEI

Euch ist sicherlich aufgefallen, dass Huawei den Namen des Huawei Ascend P7 Nachfolgers abgeändert hat. Es heißt nämlich nur noch Huawei P8 und soll somit leichter zu merken sein und vor allem die Marker deutlich mehr hervorheben. Diese Entscheidung begrüße ich sehr. Nimmt man das P8 das erste Mal in die Hand, fällt einem sofort auf, dass sich hinten und auf dem Gorilla Glass 3 Display eine Folie befindet. Während man die hintere Folie bedenkenlos entfernen kann und lediglich eine Beschreibung der Anschlüsse und Funktionen aufgedruckt sieht, sollte man dies auf dem vorderen Display eher nicht tun. Huawei schenkt euch hier eine blasenfrei angebrachte Bildschirmfolie. Somit erspart man sich Zeit, Kosten und Nerven beim Aufbringen anderer Folien.

Für die diejenigen, die sowieso keine Folien anbringen, ist sie selbstverständlich leicht zu entfernen. Mir wurde versichert, dass durch das Entfernen der Folie keine Nachteile hinsichtlich der Garantie oder ähnliches Entstehen. Ich war überrascht, dass Huawei auch daran gedacht hat, denn ich bin ein Befürworter solcher Displayschutzfolien. Vielen Dank Huawei. Apropos Schutz. Huawei bietet allen neuen stolzen P8 Besitzern, bei einer kostenlosen Registrierung im Huawei Club eine dreijährige Garantie und obendrauf einen dreimonatigen Versicherungsschutz bezüglich Wasserschäden, Verlust, Diebstahl oder sonstigen Schäden an. Das ist in dieser Form einzigartig und darüber hinaus sehr kulant. Das nenne ich Kundenservice!

Auch ein schöner Rücken, kann entzücken. /© GO2HUAWEI

Hat man sich entschieden, kann man endlich das wertige Gehäuse bewundern und erfühlen. Es liegt trotz seiner 5,2 Zoll Displaydiagonalen angenehm in der Hand und macht einen sehr stabilen Eindruck. Auch die Farbe weiß zu gefallen. Im Sonnenlicht schimmert der Goldanteil eher silbrig. Je nach Winkel und Lichteinstrahlung mal mehr oder weniger. Es ist in dem Sinne sehr dezent gehalten und trägt nicht so sehr auf. Von daher kann auch die männliche Zielgruppe zugreifen und sich mal eine andere Smartphonefarbe als grau oder schwarz gönnen. Das Gewicht, von angenehmen 144 gram wurde für die Größe sehr niedrig gehalten, aber es vermittelt eine sehr hohe Wertigkeit.

Von der ersten Skizze bis zur Vermarktungsreife vergingen insgesamt 18 Monate, von denen allein ein halbes Jahr nur für das Design verwendet wurde. Ich habe mir sagen lassen, dass zuerst das Aussehen im Fokus stand und als dies feststand, wurden die inneren Werte konzipiert. Im Ergebnis hält man ein Gerät in der Hand, dass man nicht so schnell weglegen wird, eigentlich nur in einem Notfall. Huawei hat hier viel Wert auf die Materialen gelegt, wie dem Aluminium-Unibody, dass aus einem Block gefräst ist, der abgeschliffenen Kanten im 60-Grad-Winkel und der dünnen Bauweise von nur 6,4 Millimetern. Für die Fertigung eines einzelnen P8, benötigt Huawei insgesamt 810 Minuten. Das ist beeindruckend und zeigt, wie ernst es Huawei mit der Qualität des P8 ist. Das merkt man auch. Huawei hat hier an den richtigen Schrauben nachgezogen.


Die Augen weit auf! Das Display

Es gibt viel zu sehen. /© GO2HUAWEI

Schaltet man es zum ersten Mal ein und hat die Konfiguration hinter sich gebracht, bekommt man wohl eines der derzeit besten Displays auf dem Smartphone Markt zu sehen. Ich empfehle dringend, mindestens einmal am Tag die Displayhelligkeit auf maximal stärke zu stellen. Die Farben kommen sehr gut zur Geltung. Die Auflösung des IPS Bildschirm beträgt FullHD (1920 x 1080 Pixeln) und stellt 424 ppi dar. Einzelne Pixelfehler sind mir bei meinem Gerät nicht aufgefallen. Das Bild ist gestochen scharf, selbst aus nächster Nähe. Die Blickwinkel sind äußerst stabil und auch im direkten Sonnenlicht ist die Helligkeit ausreichend, um noch Inhalte erkennen zu können. Zum Schutz des Bildschirms und der Kamera wird Gorilla Glass 3 eingesetzt, dass sehr widerstandsfähig ist und auch vor Ort einen Test mit dem Teppichmesser ohne Schäden überstanden hat. Das Display macht Lust auf mehr.


Power kommt von Innen! Die Technik

Kraftvoll. /© GO2HUAWEI

Als Recheneinheit kommt der nagelneue, im 28nm (Nanometer) Verfahren hergestellte HiSilicon Kirin 930 Octa-Core Prozessor, mit jeweils 4 x 2.0GHz und 4 x 1,5GHz zum Einsatz. Unterstützt wird er von 3 GB Arbeitsspeicher und einer Mali T628 Grafikeinheit (GPU). Dabei wird das P8 zwar unter Volllast warm, aber niemals heiß. Durch das Aluminium verteilt sich die Temperatur über die ganze Fläche gleichmäßig. Abgesehen von den technischen Daten und verschiedener Benchmark-Programme läuft die Oberfläche stets flüssig und es kam kein einziges Mal zum Stottern, ruckeln oder zu abstürzen. Das Öffnen der Apps oder das Wechseln von Anwendungen klappt verzögerungsfrei. Der interne Speicher beträgt 16 GB, von denen rund 10 GB zur freien Verfügung stehen und kann mit einer microSD-Karte um bis zu 128 GB erweitert werden. Anders als beim chinesischen Modell wird die Dual-SIM Funktion hierzulande nicht unterstützt.


Ausdauer muss man haben! Der Akku

Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger von 2.500 mAh auf 2.680 mAh leicht angewachsen. Zwar ist das Display um 0,2 Zoll vergrößert worden, doch durch den neuen Prozessor, der neuen Firewall-App (schließt automatisch stromhungrige Apps im Hintergrund) und die Entscheidung auf FullHD zu setzen soll der vollgeladene Akku bei normaler und bei starker Beanspruchung ca. 1,5 Tage bis 1 Tag durchhalten. Dies kann ich durchaus bestätigen. Das P8 geht mit den vorhandenen Ressourcen sparsam um. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass Huawei fast sämtliche Komponenten selber entwickelt und aufeinander abstimmt. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit späteren Updates der Firmware, noch einiges an Akkulaufzeit raus zu holen ist. Zumindest war es so beim Vorgänger Huawei Ascend P7.


Bitte lächeln! Die Kameras

Die Nacht wird zum Tag. /© GO2HUAWEI


Ein Highlight ist die hintere 13 Megapixel Kamera mit einem optischen Bildstabilisator (OIS). Auffällig ist, dass diese nicht aus dem Gehäuse rausragt. Dadurch liegt das P8 plan auf, sobald man es auf einem Tisch legt. Wohl gemerkt! Und das bei dieser dünnen Bauweise. Mir ist bisher kein Gerät bekannt, bei dem das ebenso ist. Hut ab Huawei! Durch die verbesserte Kamera ist es möglich, in Echtzeit zu sehen, wie sich das geschossene Foto entwickeln wird. Dadurch könnt ihr vorher entscheiden, ob das Foto gelungen ist oder nicht. Es sind beispielsweise Lichtmalereien möglich.


Lichtmalerei, ohne viel Übung. /© GO2HUAWEI



















Es macht wirklich Spaß mit dem P8 zu experimentieren. Allerdings benötigt man oft eine weitere Person oder zumindest ein Stativ. Es sind darüber hinaus auch Langzeitbelichtungen möglich. Der ISO-Wert kann von 100 bis 1600 eingestellt werden. Weiter unten über meinen Dropbox-Account findet ihr weiter Bilder und Videos, die ich mit dem P8 gemacht habe und ohne zwar Fotobearbeitungsprogramme.

Die Frontkamera bietet 8 Megapixel und enthält den Verschönerungsmodus. Dabei wird das eigene Gesicht weich gezeichnet. Hier kann man aber zum Glück einstellen, inwieweit nachgebessert werden soll. Auch die vordere Kamera macht sehr schöne Fotos und eignet sich perfekt für Selfies. Die Kameraapplikation bietet fasst alles, was das Herz begehrt. Es fehlt hier lediglich eine Funktion für Zeitlupenaufnahmen. Eventuell kann dies von Huawei mit einem späteren Update nachgereicht werden. Auch das man bei Videoaufnahmen den Fokus immer erneut manuell ausrichten muss, ist etwas nervig und wird hoffentlich mit einem Update verbessert.


Wie läuft's? Willkommen Lollipop


Android Lollipop 5.0 /© GO2HUAWEI


Auch bei Huawei ist Android Lollipop in der Version 5.0 angekommen. Es ist zwar nicht die aktuellste Version, aber zumindest ist man hiermit auf einem aktuellen Stand. Ganz aktuell ist allerdings die Herstelleroberfläche EMUI 3.1, mit einigen optischen Verbesserungen. Das System läuft sehr flüssig. Auch wenn bei mir die Energiespareinstellung auf intelligent eingestellt ist, sind keine Verzögerungen aufgetreten. Huawei legt sehr viel Wert, auf ein fehlerfreies und stabil laufendes Betriebssystem. Huawei hat uns versprochen, dass das P8 auch die nächste Android-Version erhalten wird, allerdings erst, wenn für den Nutzer keine Nachteile in Form von Bugs entstehen.

Das P8 kommt bei Auslieferung fast ohne zusätzliche Drittanbieter-Apps aus. Lediglich ein paar Spiele und Büroanwendungen sind vorhanden, die allesamt deinstalliert werden können. Sehr vorbildlich. Unter anderem bietet das P8 viele Einstellungen, um Kontrolle über Anwendungen zu haben. Insgesamt wirkt alles sehr aufgeräumt und bedienerfreundlich. Einigen wird sofort auffallen, dass es keinen App Drawer gibt. Mich persönlich stört das nicht, da ich gern alle meine Apps auf dem Hauptbildschirm habe. Alles in allem bin ich damit zufrieden und auch optisch gefällt es mir persönlich besser als andere Herstelleraufsätze. Für den Fall, dass ihr euch mit EMUI 3.1 nicht anfreunden könnt, habt ihr dennoch die Möglichkeit euer Gerät mit einem anderen Herstelleraufsatz zu versehen.


Und? Das Fazit

Ich bin davon überzeugt, dass jeder, wenn er das P8 zum ersten Mal in die Hände nimmt, von derVerarbeitung, der Haptik und des Designs positiv überrascht sein wird. In der Zwischenzeit konnte ich es meinen Freunden und meinem Bekanntenkreis zeigen. Viele haben es gleich mit einem namhaften Hersteller verglichen bzw. verwechselt. Und das soll schon was heißen. Qualitätstechnisch gesehen gibt es kaum oder wenig gleichwertige Smartphones. Huawei hat an den richtigen Stellen nachgearbeitet, verbessert und seine Fans miteinbezogen. Es liefert zwar keine Ultra-High-End-Technik, aber das, was es kann, kann es nahezu perfekt. Für die meisten Anwender ist die Power vollkommen ausreichend, wenn nicht sogar schon zu viel. Klare Kaufempfehlung. 

Pro:
  • hochwertiges voll Aluminium Gehäuse
  • Akkukapazität reicht locker für einen Tag
  • Fotos und Videos auf hohem Niveau
  • Kontrastreicher und heller Bildschirm
  • Einfache Bedienung durch Android 5.0 + EMUI 3.1
  • Relativ günstig
Kontra:
  • Videos müssen manuell fokussiert werden
  • kein WLAN-ac
  • kein Fingerabdrucksensor
  • nicht wasserdicht
  • Akku nicht austauschbar
Was steht auf dem Papier?
Technische Daten das Huawei P8

Prozessor: HiSilicon Kirin 930 Octa-Core 64bit, 4 x 2.0GHz , 4 x 1.5 GHz
GPU: Mali T628
Maße: 144,9 x 71,8 x 6,4 mm bei 144 g
Konnektivität: 2G (850/900/1800/1900 MHz) 3G (850/900/1700/1900/2100 MHz) DC-HSDPA+: 42 MBit/s, HSUPA: 5,76 MBit/s, 4G (800/1800/2100/2600 MHz und weitere), LTE Cat4: 150 MBit/s (Download), 50 Mbit/s (Upload)
WLAN: 802.11 b/g/n (2,4GHz), Hotspot, Wifi Direct
Bluetooth 4.1 (BLE support) / NFC / GPS / AGPS
Display: IPS-Display mit 13,2 cm (5,2 Zoll), Auflösung 1920 x 1080 Pixel (424 ppi)
Speicher: Intern 3 GB RAM, 16 GB ROM, Extern microSD erweiterbar bis zu 128 GB
Akku: Li-Polymer 2.680 mAh, nicht austauschbar
Sprechdauer (2G/3G/4G): Bis zu 616 Min. / 830 Min. / n. a.
Hauptkamera: 13 Megapixel, RGBW, OIS, Autofokus
Frontkamera 8 Megapixel f2.4, Doppel-LED-Blitz (2-farbig), Videolicht, Fixfocus
Betriebssystem: Version Android 5.0 + EMUI 3.1
Farben: Mystic Champagne, Titanium Grey
Erscheint Mitte Mai 2015
UVP 499,- Euro inkl. MwSt.